Kommen wir erst einmal zur Frage was „Normal“ sein sollte oder ist.
Die Frage nach der „normalen“ oder sicheren Menge an Wein, die man trinken darf, variiert je nach den Richtlinien verschiedener Gesundheitsorganisationen und kann von Faktoren wie Alter, Geschlecht und allgemeinem Gesundheitszustand abhängen. Generell raten viele Gesundheitsexperten dazu, einen moderaten Alkoholkonsum nicht zu überschreiten, um das Risiko für gesundheitliche Probleme gering zu halten.
Die Definition von moderatem Alkoholkonsum kann jedoch unterschiedlich ausfallen. Viele Richtlinien empfehlen:
- Für Männer: Bis zu zwei Standardgetränke pro Tag.
- Für Frauen: Bis zu einem Standardgetränk pro Tag.
Ein Standardgetränk entspricht etwa 12 Gramm reinem Alkohol. Dies kann je nach Land variieren, liegt aber in vielen Fällen bei etwa:
- 150 ml Wein (bei einem Alkoholgehalt von etwa 12%)
- 350 ml Bier (bei einem Alkoholgehalt von etwa 5%)
- 45 ml Spirituosen (bei einem Alkoholgehalt von etwa 40%)
Es ist wichtig zu betonen, dass „bis zu“ nicht bedeutet, dass diese Menge täglich konsumiert werden sollte. Es geht vielmehr um die Obergrenze, die nicht regelmäßig überschritten werden sollte. Einige Gesundheitsexperten und Forschungen deuten darauf hin, dass selbst moderate Alkoholmengen potenzielle Gesundheitsrisiken bergen können und raten daher zu noch geringerem Konsum oder gänzlicher Abstinenz.
Besondere Vorsicht ist geboten bei Personen, die schwanger sind oder versuchen, schwanger zu werden, bei Personen mit bestimmten medizinischen Bedingungen oder bei Personen, die Medikamente einnehmen, die mit Alkohol interagieren können. In diesen Fällen wird oft empfohlen, Alkohol zu meiden.
Nächste Frage: Was ist mit den Leberwerten?
Der regelmäßige Konsum einer Flasche Wein pro Tag kann erhebliche Auswirkungen auf die Leber haben, insbesondere kann er die Leberwerte verändern und zu Erkrankungen wie einer Fettleber, einer alkoholischen Hepatitis oder sogar zu einer Leberzirrhose führen. Eine Woche im Urlaub hat hier sicher wenig Auswirkungen – und darf sicher mal als „normal“ angenommen werden. Aber dauerhaft über Monate und Jahre? In diesem Fall wird dies sicher nicht ohne Folgen bleiben!
Die Leber spielt natürlich eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung und dem Abbau von Alkohol. Wenn sie regelmäßig größeren Mengen Alkohol ausgesetzt ist, kann dies zu einer Entzündung führen, die schließlich zu einer Schädigung der Leberzellen führt. Im Laufe der Zeit kann diese Schädigung die normale Struktur und Funktion der Leber verändern, was zu einem Anstieg der Leberenzyme im Blut führt. Diese Enzyme, darunter Alanin-Aminotransferase (ALT), Aspartat-Aminotransferase (AST) und Alkalische Phosphatase (ALP), sind Indikatoren für Leberschäden und werden bei Bluttests gemessen.
Ein langfristiger Konsum von Alkohol in hohen Mengen kann zu einer Fettlebererkrankung führen, die die erste Stufe alkoholbedingter Leberschäden darstellt. Diese kann sich zu einer alkoholischen Hepatitis entwickeln, einer ernsteren Entzündung der Leber. Unbehandelt kann diese Entzündung in eine Leberzirrhose übergehen, eine Erkrankung, bei der das Lebergewebe durch Narbengewebe ersetzt wird, was die Funktion der Leber erheblich beeinträchtigt.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Auswirkungen von Alkohol auf die Leber von Person zu Person variieren können, abhängig von Faktoren wie Genetik, Ernährung, Lebensstil und dem Vorliegen anderer Gesundheitszustände.